Herstellung *** Aufbewahrung *** Diabetrachter *** Projektion ***

Einsatzfelder von Dias *** dias & bildbaender *** Wie war es?


Gemalte Lichtbilder

Bis zur Erfindung der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts war der einzige Weg, Bilder auf eine Glasplatte zu bringen, Pinsel und Farbe. Laterna-Magica-Bilder zeigten berühmte Bauwerke, Szenen aus dem Alltag, politische Ereignisse, Technik und bunte Märchenszenen für Kinder. Auch diese Platten wurden speziell präpariert. Besonderer Aufwand war nötig, um etwa astronomische Phänomene dem Betrachter nahezubringen. Hier ein Ausschnitt aus Liesegangs "Projectionskunst" von 1896:

Mechanische Lichtbilder

Auch bewegte Bilder gab es schon. Speziell präparierte Rahmen mit einer kleinen Mechanik, die man mit einer Kurbel bewegen konnte, zauberten Bewegung in Schiffe, Radfahrer, bunte Lichtspiele ... diente aber auch zum Beispiel zur Verdeutlichung astronomischer Phänomene:

mechanisches Lichtbild

Die einfachere Version waren Schiebebilder. Bei diesem Beispiel (hier Foto von der Rückseite) konnte man den Ballon langsam über die Schweizer Landschaft schweben lassen:

 

Glasplatten- Lichtbilder

Am Anfang eines fotografischen Dias stand die Reprokamera, die das Original im Negativ aufnahm. Sowohl Objekthalterung als auch Objektivlaufweg waren fest montiert. Natürlich konnte man auch mit einer "normalen" Kamera fotografieren.

Reprokameras im Einsatz

Reprokameras im Einsatz, um li. um 1930 (Warburg-Haus, Hamburg), re. um 1960.

Die Negativplatten lagen im Format 9x12 cm vor, für das Endprodukt, die Diapositivplatte, existierten mehrere Formate: das sogenannte "englische" von 8,5x8,5 cm gilt als das älteste. Das Format 8,5x10, das sogenannte "französische", fand in Deutschland Eingang durch die Hamburger Optikfirma Krüss. Die rechteckige Form ermöglichte mehr Platz für Etiketten und Beschriftungen. 9x12 konnte sich indes nur bei Amateurfotografen durchsetzen. Bereits die Herstellung des Negativs konnte große Kunstfertigkeit und Erfahrung verlangen. Oft mussten Negative retuschiert werden, um fehlerhafte Hell/Dunkel-Wiedergabe (erzeugt durch die chemischen Prozesse bei Belichtung und Entwicklung), störende Elemente der Umwelt oder Fehler zu beseitigen. Besonders die Reproduktion von Ölgemälden war diesbezüglich schwierig. Doch auch Naturphänomene und Kunstwerke an düsteren Orten wie die ägyptischen Pharaonengräber oder alte Kirchen, stellten die Fotografen bei der Herstellung der Negativplatte vor große Herausforderungen. Hier wurde mit das Sonnenlicht reflektierenden Spiegeln gearbeitet.

Diverse Beschichtungen der Negativplatte garantierten ihre Anpassung an das Endprodukt. Lichthoffreie Platten verhinderten zum Beispiel, das durch Fenster einfallendes Licht große diffuse Flecken erzeugte . Bei den Diapositivplatten (meist mit Chlorbromsilber-Beschichtung) gab es auch für den Privatmann zu kaufen, die Details der speziellen Beschichtung der Platten, die Diaserien-Verlage nutzen, um besonders gute Ergebnisse zu erzielen, wurde von ihnen aber wie ein Staatsgeheimnis gehütet.

 

Das Negativarchiv der Lichtbildfirma "Dr. Franz Stoedtner", heute im Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte in Marburg (Foto Marburg)

 

Um Glasplatten-Dias herzustellen, gab es zwei Methoden:

Der "Kontaktabzug"

Hierbei wurde die Diapositiv-Platte auf das Negativ gelegt, beide Schichten zusammen gepresst und belichtet, dann entwickelt, fixiert, gewaschen und getrocknet. Bis die Entwicklung abgeschlossen war, durfte sie auf keinen Fall dem Licht (außer Rotlicht) ausgesetzt werden. Allein die Frage der Lichtquelle stellte die "Laternenbildmacher" vor Einsatz der Elektrizität vor große Probleme!

Eine Diapresse zur Herstellung eines Kontaktabzugs, um 1900 (Elmendorf, Lantern Slides, 1897)

Kontaktkopiergerät "Chronograph", 1920er/1930er Jahre (mit freundl. Genehmigung von B. Timm)

 

Benutzung einer Spezialkamera

Bei dieser Methode wurde das Negativ vor die Linse gespannt und abfotografiert, ähnlich wie bei einer Reprokamera. Die Kamera arbeitete auch mit Tageslicht; die Methode war also wesentlich billiger, natürlich aber wetterabhängig!

(Elmendorf, Lantern Slides, 1897)

Herstellung von Diapositiven nach Liesegang, Projectionskunst, 1896:

Es konnte auch direkt auf eine Glasplatte gezeichnet werden, oder natürlich eine Folie oder ein Film zwischen zwei Deckgläser gelegt werden. Notfalls tat es auch ein weißes Stück Stoff, wie dieses Dia mit dem Stammbaum der Medici, vermutlich um 1915, zeigt:

Anleitung zum Herstellen Nicht-Fotografischer Glasdias, 1947:

Natürlich war ein mit solchem Material- und Zeitaufwand produziertes Objekt teuer. In den Anfangsjahrzehnten wurden Lichtbilder daher fast ausschließlich von Spezialverlagen hergestellt, die die Originale vor Ort fotografierten und bestmögliche Materialien verwendeten. Allein in Deutschland gab es zahlreiche Lichtbild-Verlage und Vertriebsgesellschaften: E.A. Seemann in Leipzig, Franz Stoedtner in Berlin, Ed. Liesegang und Carl Simon in Düsseldorf, Richard Rösch in Dresden... Fotovorlagen wurden zwischen den einzelnen Verlagen ausgestauscht. Auch staatliche und halbstaatliche Gesellschaften wie die Deutsche Lichtbild Gesellschaft beteiligten sich am Geschäft. Oft gehörten fertig ausgearbeitete Vorträge zu den einzelnen Reihen. Dias konnten nicht nur gekauft, sondern auch ausgeliehen werden, wovon die Benutzer oft Gebrauch machten. Ein um 1905 angefertigtes Dia der Firma Braun, Clement &Dornach kostete 1,20 Mark - der Durchschnittslohn eines Hamburger Hafenarbeiters betrug im Monat 61 Mark, ein Schullehrer schaffte es immerhin auf etwa 145 Mark monatlich!

Ein Musteralbum von Stoedtner, zurück zu senden nach 8 Tagen. Hiermit konnten sich Lehrer und Professoren einen Überblick verschaffen, ehe sie eine Bestellung aufgaben, oder selbst nach Berlin fuhren, um die Dias "in echt" in Augenschein zu nehmen. Die kostbaren Musteralben wurden nach dem II. Weltkrieg mit der Luftbrücke aus Berlin ausgeflogen.

 

1899 macht die Firma Liesegang Werbung für ihre vom Original fotografierten Lichtbilder für die Kunstgeschichte

1947 musste das Kunstgeschichtliche Seminar in Hamburg für die Anfertigung von 125 Diapositiven 250 Reichsmark zahlen, und der Aufbau von Diasammlungen an den Instituten der Universitäten verschlang in die Tausende gehende Summen.

Materialien zur Diaherstellung am Kunstgeschichtlichen Seminar der Uni Hamburg, 1951. Das Seminar hatte eine eigene Fotostelle mit einem Fotografen.

Nach Fertigstellung des Dias kam eine Deckscheibe zum Schutz des Bildträgers obenauf. Eine Maske über der Diapositivplatte hatte nicht nur ästhetische Gründe, sondern verhinderte auch das direkte Anliegen der Deckscheibe an der Gelatineschicht. Beide Platten wurden zum Schluss mit Klebestreifen fixiert.

Diapositivplatten

Schachtel für Diapositivplatten, etwa 1910

Dia-Klebestreifen

U-Form-Klebestreifen zum Umkleben der Diaplatten

Weiße U-Form Streifen dienten der Beschriftungsmöglichkeit und Markierung der Oberseite

 

Farbige Glasplatten-Dias

Bereits im 19. Jahrhundert wurde mit farbigen Dias experimentiert (durch spezielle Belichtungs- und Projektionsverfahren mit Filter, nachträgliche Kolorierung…). Am verbreitetsten war die Kolorierung der Schwarz-Weißen Vorlage mit Wasserfarbe, Diaphanfarbe oder auch Ölfarbe. Vor allem im Jahrmarktbetrieb und in der Touristik fanden sie großräumig Verwendung. Im Schul- und Universitätsbetrieb war man zögerlicher, was die Farbdias anbelangte, bedingt auch durch den höheren Preis nach Handkolorierung, und das Problem der "farbechten Wiedergabe", die nicht immer gut gelang...

Farbprojektion mit drei Projektoren (Liesegang, Projectionskunst, 1896)

Arbeitsutensilien zur Kolorierung eines Dias um 1900 (Elmendorf, Lanternslides, 1897)

Dia-Kolorationsfarben aus den 1930er/40er Jahren (gesehen auf Ebay)

Handkoloriertes Dia, geöffnet, mit Szene am Rhein. Die Farbspuren sind deutlich zu sehen.

Bei der sogenannten "freien Kolorierung" wurde kein Wert auf originalgetreue Reproduktion gelegt. Eine originalgetreue Reproduktion z.B. von Gemälden war noch teurer. Der Kunde konnte auswählen, was er für seine Zwecke benötigte.

Diese Abbildung aus Herculaneum wurde vorlagengetreu nach dem handkolorierten Buch erstellt (NICHT etwa farbig abfotografiert!) links das Dia, rechts die (gemalte) Buchvorlage

Weiterhin wurde Farbe "simuliert", indem auf ein s/w-Dia mit schematischen Darstellungen oder Schrift farbige Folien gelegt wurden, so wie bei diesem Kino-Werbedia aus der DDR. Die Schrift wurde auf die schwarze Platte gekratzt, die Farbe mit Folien simuliert:

 

Gelatine-Abziehbilder

Besonders für Massenware für das Kinderzimmer wurden Gelatine-Abziehbilder genutzt, die der Nutzer dann zu Hause auf die vorbereitete Glasplatte aufbringen konnte. Nach dem Trocknen wurden die Glasplatten mit Lack überzogen.

Anleitung zum Aufbringen der Gelatine-Abziehbilder

 

Einglas-Bildstreifen mit aufgebrachtem Gelatine-Abziehbild

Planfilm - Dias

Ab Mitte der 40er Jahre gab es in Deutschland Planfilme, die ähnlich wie zuvor eine Glasplatte verwendet werden konnten. Kurz nach den II. Weltkrieg zwang die Not dazu, Dias aus Röntgenfilm herzustellen. Die Qualität reichte allerdings nicht an die Glasplattendias heran. Planfilme gab es auch in Farbe.

Ein farbiges Planfilmdia mit seiner Werbeschrift, 1940er Jahre (Eigentum A. Napp)

 

Der Umkehrfilm - Diafilm

Der zunächst schwarzweiße Umkehrfilm (=Diapositivfilm) wurde 1924 von der amerikanischen Firma Eastman-Kodak entwickelt. Er zeigte - durch spezielle Beschichtung - nach der Entwicklung ein Positiv. Das erste FARBIGE Kleinbildfilm-Dia stellte die deutsche Firma Agfa 1934 vor (Linsenrasterprinzip), wenig später gab es auch von Kodak einen allerdings nach anderen Prinzipien aufgebauten Farbdiafilm: den Kodachrome und von Agfa den Agfacolor-Neu. Die Farbdiafotografie erlangte in Deutschland Berühmtheit durch den "Führerauftrag", die propagandistisch aufgebaute, letztlich aber der Denkmalpflege unschätzbare Dienste erweisende Fotokampagne durch Dokumentation von Wand- und Deckenmalereien in Deutschland. Viele der hier festgehaltenen Kunstwerke fielen wenig später den Bomben zum Opfer.

Schwarz-Weiß-Umkehrfilme trugen zwei verschiedene Emulsionen auf der Oberfläche, Farb-Umkehrfilme bestehen aus mehreren Schichten, deren Farben durch sogenannte Farbkuppler während der Entwicklung entstehen. Der besonders scharfe KODAK-Diafilm besaß drei Emulsionsschichten, die je einzeln mit Entwicklerlösungen und Farbkuppler behandelt wurden – ein besonders aufwendiges Verfahren, das bis 2010 nur von KODAK angeboten wurde. Das Problem der getreuen Farbwiedergabe war mit dem Farbfilm gelöst - zumindest solange er gut aufgewahrt wurde und seine Farben nicht durch weitere chemische Reaktionen verlor, einen "Stich" bekam.

Ein 8,5 x 8,5 cm großes farbiges Umkehrfilmdia um 1970 mit Kinowerbung, zum Einschieben in den Filmprojektor (Eigentum KGS, Uni HH)

 

Kleinbild-Dias kopieren

Um Kleinbilddias zu kopieren, verwendete man eine Kamera, mit der die Originale abfotografiert wurden, wie dieser Werbeprospekt aus den 1960er Jahren zeigt:

Sollten die kopierten Dias die exakt gleichen Farbwerte des Originals aufweisen (etwa, wenn die Arbeiten eines Künstlers dupliziert werden sollten für eine Vorführung) kamen spezielle Duplikatfilme zum Einsatz, deren Zusammensetzung und Entwickleremulsionen auf das Original abgestimmt werden mussten.

Bildbänder kopieren

Auch (=ungeschnittene Dias auf 35mm-Filmstreifen) konnten ab den 1930erJahren nicht nur von Verlagen, sondern auch Privatleuten hergestellt werden. Die deutsche Firma Leitz vertrieb das "Eldia" - Kopiergerät, die englische Firma Ilford den "Ilford-Printer". Dabei wurde der zu belichtende neue Film in die Kassette eingelegt, das Original außen drauf gespannt und (meistens) mithilfe einer normalen Schreibtischlampe belichtet:

Leitz-Ilford Printer

Ilford-Printer offen Ilford printer mit single frame strip

Ilford-Printer offen (li) mit zwei Bildträgerplatten im single-frame und Leicaformat. Ilford-Printer mit single-frame Bildband (oben)

(Eigentum: A. Napp)

Gebrauchsanweisung für den Ilford-Printer

Leitz-Eldia

Der Leitz "Eldia" in geöffnetem Zustand. Innen wurde in der Dunkelkammer der Negativfilm eingespannt wie in einer Leica-Kamera. Außen ähnlich wie bei dem Ilford-Printer der entwickelte Negativfilm bzw. das Bildband.

(Eigentum: A. Napp)

Gebrauchsanleitung

Die Rahmung

Kleinbilddias lagen nach der Entwicklung als Positiv-Filmstreifen vor (=Bildband). Wollte man Einzelbilder haben, musste der Streifen erst geschnitten werden. Das konnte man mit einer Schere, oder aber kleinen Schneidmaschinchen erledigen, die eine akkuratere Trennung ermöglichten. Die Schneidmaschinchen verfügten meist über einen integrierten Minileuchtpult:

Diaschneidegeräte

Zwei Diaschneidemaschinen- 1970er und 2000er Jahre. Links: Kaiser diacut, damaliger Kaufpreis: etwa 35,-Euro (Eigentum A. Napp)

Eine "Diastanze" für die Kleinst-Dias von Minox

Ein Glasplattendia wurde mit einem Deckglas versehen (darunter kam oft noch eine "Maske", die das direkte Aufliegen der Deckplatte auf der belichteten Platte verhinderte) und beide Gläser mit "U-Form-Klebestreifen" zusammen geklebt. Hierfür gab es Klemmpressen. Geschickte Hände konnten das Dia jedoch auch ohne diese Hilfe rahmen. Bis zum Aufkommen der Plastik-Wechselrahmen wurde auch der geschnittene Kleinbild-Diafilm in einen Rahmen/Passepartout eingefügt und zwischen zwei Glasplatten gelegt, die dann mit Klebestreifen fixiert wurden. Ein weißer Streifen signalisierte dabei "oben" für den Projektor, d. h. es musste beachtet werden, dass das Dia ja auf dem Kopf stehend in den Projektor eingeschoben wurde - der Streifen also UNTEN angebracht wurde! Beim Rahmen wurde ein "Klebegerät" benutzt, dass die Hälften fest zusammen presste.

Dia-Klebeapparat um 1900

Dia-Klebegerät für Glasplattendiasum 1900

(Brunel: L'agrandissement et les projections, 1899)

Diaklebegeraet

Dia-Klebegerät um 1955, VEB Buchdruckmaschinenwerk Leipzig (DDR), hier mit Masken, Weißklebestreifen (für 5x5-Dias) und U-Formstreifen.

(Eigentum A. Napp)

Ein Kleinbildfilmdia in seiner Maske, hinten liegen die beiden Glasplatten, zwischen denen es eingeklebt wurde

Dia-Klebegerät für Kleindiasvon Kadia, um 1960, BRD (Eigentum A. Napp)

 

Dia-Rahmgerät für Metalldias (gesehen auf Ebay) und ein metallgerahmtes Kodak-Dia

 

Für die Kleinbilddias wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Rahmungsmethoden probiert; vom Vollglasdia (auf Glasplatte, oben Mitte) über die billige, glaslose Pappvariante (die z.B bei kommerziellen Dias von Sehenswürdigkeiten oft Verwendugn fand) bis hin zum Metallrahmen oder Plastikwechselrahmen. Beschriftet wurden die Dias von Hand, mit einem speziellen Diastempel, oder zuvor mit Schreibmaschine oder Computer gefertigten Aufklebern. Diverse Methode gab es auch, um das Diafilm-Stückchen rasch und problemlos in den Rahmen zu fädeln. Die Diapresse konnte nur bei den zugehörigen Doppelrahmen der gleichen Firma zum Einsatz kommen.

 

Typische Verkaufs-Kleinbilddias im Papprahmen (Vorder- und Rückseite, Beschriftung per Hand durch späteren Besitzer):

 

Dia-Rahmgerät

Diarahmapparat von GePemit Plastik-Klickrähmchen. Das Rahmgerät konnte überdies mit Batterien versehen werden, so dass sich das kleine Leuchtfeld, auf dem das Dia lag, erhellte. (Eigentum Uni HH)

Anleitung für die Benutzung der GePe-Diapresse

Schon 1950 bot eine amerikanischer Firma "selbstklebende Rahmen" an, die die Fertigung schneller und akkurater gestalten sollten:

Selbstklebende Dia-Rähmchen aus der DDR, ca. 1960:

 

Ein Dia-Beschriftungsstempel von GePe (Gesehen auf Ebay)

Dia-Rahmen gab es natürlich passend zu den verschiedenen Dia-Größen 6x6, 4x4, 2,4x3,6 und für die Mikrodias von Minox mit einem Format 08x1,1:

Ein 35mm-Dia und ein 16mm Minox-Dia im Größenvergleich (Rahmen des Minoxdias weiter unten!)

 

Drei 35mm-Kleinbilddias, die obigen in Plasterahmen. Alle haben das Außenmaß 5 x 5 cm. links: 4x4 cm Innenmaß, rechts: 3,6 x 2,4 cm Innenmaß, darunter ein Panavue-Slide mit Papprahmung

 

Plastikrahmen für geschnittene Bildbänder im single frame-Format (längs auf den Film belichtet). Das Außenmaß beträgt 5x5 cm

 

Rahmen mit Außenmaß 7x7 für 6x6-Dias

 

Rahmen für Mikrodias von Minox und Meopta. Oben: alte Version mit Glas und Metallfolie, unten: Plastik-Klickrähmchen:

Anleitung zum Rahmen der Minoxdias (gefunden auf Ebay)

 

Im Rahmen konnte das Filmdia auf unterschiedliche Weise befestigt werden. Meist gab es eine Klemmvorrichtung, die das Verrutschen verhindern sollte. Bei den GePe-Rahmen befand sich diese oben und unten in der Metallschiene. Die glaslosen Plasterahmen von Dia-Clip hatten zwei Klammern, wie hier abgebildet. Sogenannte pinRegisterte Rahmen erlaubten die genaue Einpassung des Dias, was bei Kopierzwecken von Serien mit filmähnlichen Sequenzen wichtig war, da das Bild auf dem Einzeldia genau an der richtigen Stelle sitzen musste.

Minox-Rähmchen, Innenseite mit kleinen Pins zum Halten des Dias.

Dia eingespannt im pinregisterten Rahmen

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Literatur

Dia- und Bildbandhersteller (Stand 2022)

Elmendorf, D. L.: Lantern Slides. How to make and color them, 1897 (Schritt für Schritt inklusive detailgetreuer Zeichnungen wird erklärt, was ein Dia-Hersteller beachten muss)

Liesegang, Paul Eduard: Die Projectionskunst für Schulen, Familien und öffentliche Veranstaltungen, nebst einer Anleitung zum Malen auf Glas, 10. Auflage, Düsseldorf 1896.

Hassack, Karl, Rosenberg, Karl: Die Projektionsapparate. Laternbilder und Projektionsversuche in ihren Verwendungen im Unterrichte, Wien und Leipzig 1907 (Erklärungen der Herstellungsmethoden und diverser Projektionsmöglichkeiten, besonders zum Einsatz im naturwissenschaftlichen Unterricht, zahlreiche Illustrationen).

Foticon (Hrsg.): Aachen. Der Charme der Kulturstadt um 1925, Düsseldorf 2014. (Informationen zum Lichtbildverlag Carl Simon und dem 2012 wiederentdeckten Diaarchiv)

Vogel, H. W.: Die gegenwärtigen Leistungen der Photografie, in: Deutsche Rundschau Bd. 15/1878, S. 415-439.

Fritz Wentzel: Die Fabrikation der photographischen Platten, Filme und Papiere und ihre maschinelle Verarbeitung, Halle 1930.