Herstellung *** Aufbewahrung *** Diabetrachter *** Projektion ***

EinsatzFelder von Dias *** dias & Bildbaender*** Wie war es?


Geschichte

Erfunden wurde die Projektion mit Licht und Linsen wohl im 17. Jahrhundert; zumindest liegt eine Beschreibung des Wunderapparats durch den Jesuitenwissenschaftler Athanasius Kircher ( gest. 1680) vor.

Laternas und die Mechanik hinter beweglichen Bildern Ende des 17. Jhs. "Collegium experimentale sive curiosum" von 1676, abgedruckt in der Krünitzschen Enzyklopädie (erschienen 1773 bis 1858 in 242 Bänden!) Wer mehr lesen will: http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/l/kl01374.htm

"La Lanterne Magique", 1833. EIne Laterna Magica steht links im Bild

Eine Laterna Magica im Einsatz zum Amüsement

Einen Projektor zu bedienen war in der Anfangszeit Ende des 19. Jahrhunderts schwierig und gefährlich, denn schließlich ging es mit offenen Flammen und explosiven Gasmischungen einher. Alles musste haargenau aufeinander abgestimmt werden, um ein gutes Bild zu erzielen.

Sie kennen den "Vorhang-Filter" zum Überblenden aus Microsoft-Powerpoint oder aus diversen Filmbearbeitungsprogrammen? Es gab ihn schon in den Anfangszeiten der Projektion! Damals sah das so aus und hieß "Dissolver" :

Laterna Magica Vorhangfilter

(The Art of Projection and Complete Magic Lantern Manual, 1893)

 

Umfangreiche Handbücher erklärten, wie man einer Projektion das Maximum an Showeffekt entlocken konnte und filmische Effekte zaubern, noch bevor eigentlich "die Bilder laufen lernten"... Zum Beispiel, Bilder in Rauch zu projizieren, was einen "Geist erscheinen" ließ, oder auch einen Vulkanausbruch nachzustellen.

Projektion eines über einem Sarg (!) erscheinenden "Geistes", nach einer Beschreibung von 1783, abgedruckt in der Krünitzschen Enzyklopädie (erschienen 1773 bis 1858 in 242 Bänden!) Wer mehr lesen will:http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/l/kl01374.htm

Wie man eine Blumenvase und Schmetterlinge zum Leben erweckt - einer der "Tricks" mit einer "Laterna Magica" Ende des 19. Jh.s

Im 19. Jahrhundert zog eine einfache Form der "Laterna Magica" in Kinderzimmer ein, und gegen Ende des Jahrhunderts wurden die gemalten Bilder mit fotografisch erstellten Szenen ersetzt.

Li.:Ein Triunial-Projektor der Firma Ottway & Son, für Spezialeffekte, um 1890. Heute im Museum Victoria, Melbourne, Australien, Re.: Laterna Magica für Kinder mit Aufziehmechanismus und Bildscheiben

Was man unter dem Weihnachtsbaum um 1880 erwartete...

Es wurde durchaus erwartet, dass "wackere Knaben" sich eine Laterna aus Blech anhand einer Bauanleitung selbst anfertigen konnten: 1907 gab der Otto-Maier-Verlag in Ravensburg (heute "Ravensburger") eine Serie mit Bauanleitungen für technische Geräte heraus, darunter auch optische Instrumente, unter anderem eine große Laterna Magica. Die Hilfsmittel wie Bleche, Linsen und spezielle Werkzeuge mussten im Laden gekauft werden. Dazu gehörten auch Gelatine-Abziehbilder, die auf Glas aufgebracht werden sollten und dann mit dem Apparat projiziert werden konnten.

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Gleichzeitig kamen die ersten Projektoren, "Skioptikons" genannt, und Epidiaskope auch an Bildungseinrichtungen in Mode - konnte doch mit ihrer Hilfe gleichzeitig ein großes Publikum erreicht werden, viel besser, als wenn Vorlagen von Hand zu Hand gingen!

 

Leuchtmittel und Technik

Die ältesten Laterna Magicas arbeiteten mit Kerzen oder Petroleumlampen. Erfindungsreiche Geister verwendeten spezielle chemische Gemisch als Leuchtmittel: Sauerstoff, Wasserstoff, Kalzium... Nach der Nutzbarmachung der Elektrizität und der Erfindung der Glühlampe an der Wende zum 20. Jahrhundert machte diese selbstverständlich das Rennen: sie war an Helligkeit, Einfachheit der Handhabung und bald auch Lebensdauer einfach unschlagbar! Projektoren für den Heimgebrauch wurden oft nur mit einer 150 Watt-Lampe ausgestattet, im Profibereich war 250 bis 500 Watt üblich. Für spezielle Fälle gab es sogar 1500 Watt-Lampen! Laterna Magicas benutzten eine halbkugelförmige Linse, Projektionsapparate wie das Scioptikon eine Linsenkombination, die für eine Verkürzung der Brennweite und ein schärferes Bild sorgte.

Eine Laterna Magica mit Petroleumlampe als Leuchtmittel, beworben in einer Ausstellung von 1883

Laterna Magica mit Acetylen-Brenner-Beleuchtung (M. Ward: Catalogue of Magic Lanterns..., 1880ies)
Acetylen-Brenner (M. Ward: Catalogue of Magic Lanterns..., 1880ies)
Laterna Magica mit Lichtbogen-Beleuchtung (R. C. Bailey: Modern Magic Lanterns. A Guide to the Management of the Optical Lantern, 1900)
Lichtbogen-Installation (M. Ward: Catalogue of Magic Lanterns..., 1880ies)

Bogenlampe-Filmmuseum

Eine Spannvorrichtung für Bogenlampen in einem Projektor (Eigentum Filmmuseum Düsseldorf)

Bogenlichtkohlen und ein für sie angefertigtes Schränkchen mit der angezeigten Polung (Eigentum Filmmuseum Düsseldorf)

 

Li.: Ein mit Sauerstoff-Wasserstoff-Gemisch beleuchtender Stereo-Projektor der amerikanischen Firma Hall, 1873 (Th. Hall: Halls illustrated catalogue of Magic Lanterns, 1873)

Re.: Eine frühe Glühlampe für einen Projektor (G. Brunel: Les agrandissements et les projections, 1899)

Scioptikon mit Petroleumbeleuchtung (Liesegang, Projectionskunst, 1896)

 

Ein elektrisches Skioptikon, 1907 (Quelle: Hassack/Rosenberg)

Im Gegensatz zum Diaprojektor besaßen Epidiaskope den Vorteil, als "Overheadprojektoren" auch Buchseiten projezieren zu können. Die Bücher kamen unter das Gerät auf eine Buchwippe. Besonders im Schul- und Universitätsbereich waren diese Kombigeräte beliebt und lange im Einsatz, bis mit dem Overheadprojektor die Technik wieder entkoppelt wurde. Projeziert wurde auf Papier, zwischen Publikum und Projektor stehende Schirme, Leinwände oder ganz einfach die Wand (was aber stets das schlechteste Ergebnis hervorrief).

Schon von außen erkennbar ist ein Gerät mit der Möglichkeit zur Projektion von Vorlagen (Fotos/Büchern) an dem über der oberen Linse angebrachten Spiegel.

Epidiaskop-Funktion
Li.: Episkop von Liesegang, 1920 (?), Re.: Funktionsweise eines Epidaskops, um 1930 (Wissenschaftliche Anwendungen der Photographie, Teil I)

 

Um projizierfähig zu sein, bedurfte es in Zeiten der alten Großdiaprojektoren nicht nur des Projektors nebst Lichtquelle und des Dias, sondern auch passender hölzerner Diarahmen UND eines hölzernen Schiebers, in den die Diarahmen eingelegt wurden.

Ein Diaschieber mit eingelegten Diarahmen, in die das Glasbild vorher eingesetzt werden musste.

Ähnlich wie ein Epidiaskop funktionierte auch das amerikanische "Radioptican", mit dem Postkarten projeziert werden konnten.

 

 

Ein Radioptican zur Postkartenprojektion

Ein paar dezente Hinweise für den Umgang mit den Projektoren mussten natürlich auch sein! Bei diesem Leitz aus den 1930er Jahren ist die Putzanordnung gleich auf das Gerät geschraubt:

 

Schon sehr früh machten sich die Projektorfirmen Gedanken über eine Magazinzufuhr. Hier zwei Vorrichtungen aus dem Jahr 1907 für große Glasbilddias:

Links ein Diawechsler der Firma Zeiss, Rechts ein Diamagazin der Firma Liesegang.

Quelle: Hassack/Rosenberg

 

Ab den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts eroberten Kleinbilddiaprojektoren auch die Privathaushalte und sorgten für eine Popularisierung des Medium Dia. Die deutsche Firma Leitz leistete Pionierarbeit auf diesem Gebiet, bot auch Projektoren mit Filmhalterung und sogar bereits Magazin-Zufuhr an. Bald gab es automatische Diawechsler mit Magazinanschluss zum Nachrüsten für gängige Projektoren. Besonders ausgeklügelt waren automatische Projektoren, die man für Schaufensterwerbung nutzen sollte, und die in Endlosschleife Bildbänder, Filme und Dias zeigen sollten. Ab den 50er Jahren wurden automatische Projektoren beworben, die den Diaschieber zumindest im heimischen Bereich überflüssig machten und somit für ein unbeschwertes Sehvergnügen sorgen sollten.

Ein Liesegang-Projektor von 1909 für Schaufensterwerbung

Ein Leitz VIIIa mit Magazinen aus den 30er Jahren.

 

Diese Projektorbedienung (hier ein Kodaslide von 1941) gehörte bald der Vergangenheit an: Fernbedienungen wurden entwickelt!

 

PROJEKTORENGALERIE

Dias konnten nicht nur als Einzelbilder, sondern auch als sogenannte "Bildbänder" projeziert werden. Daher haben einige Projektoren Filmvorführeinrichtungen.

Laterna Magica von Ernst Plank, Nürnberg, mit Originalbildern

Ernst-Plank-Laterna

Eine Laterna Magica von Ersnt Plank, Nürnberg, ursprünglich mit Petroleumbeleuchtung (nicht erhalten) und einem eingeschobenen Dia (extra für das Foto NICHT auf dem Kopf stehend!)

(Eigentum A. Napp)

Gebrauchsanleitung

 

Laterna Magica "Bavaria" für Bildbandprojektion

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(li. vor Restaurierung), zwischen 1902/1925, um 1940 mit Elektrizität nachgerüstet.

(Eigentum A. Napp)

 

Funktionstüchtige Laterna Magica zum Selbstbauen (fertiggestellt 2018)

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Laterna Magicas und Bildbandprojektoren um 1910-1920

"Optica" der Firma Bing

Nürnberg, ca. 1925, Laterna Magica für 4-cm-Glasbild-Streifen mit Original-Leuchtmittel. Leitung aus den 1940er Jahren. Vorführung mit moderner Lampe. D.R.G.M.-Bildstreifen 4 cm, ca. 1920.

(Eigentum A. Napp)

 

"Pathé-Cocorico"-Projektor aus Frankreich

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Ein originelles System war das französische "Pathéorama" und sein Projektor, um 1924. Das Pathéorama konnte mit einem Bildband bestückt werden und als Tageslicht-"Gucki" genutzt. Oder aber in den zugehörigen Projektor eingelegt. (Gesehen auf ebay)

Mehr dazu

 

Zwei "Filmdienst"-Projektoren

Filmdienstprojektor. Filmdienstprojektor

Um 1920 mit Trafo und Spannungsmesser. In den 1960er Jahren mit neuem Leuchtmittel umgerüstet, so dass der Trafo nicht länger notwendig war.

(Eigentum A. Napp)

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"Filmdienst"-Projektor, um 1923 mit Trafo und Spannungsmesser. Einer der ersten professionellen Bildbandprojektoren. Nachfolger von obigem Gerät.

(Eigentum A. Napp)

 

 

Großglasdia-Projektoren

Projektor, vermutlich ICA

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Schulprojektor, um 1920/25, für große Glasdias. Lampe: Osram Nitra 500 W, um 1941. Vorführung mit modernem Leuchtmittel.

(Eigentum A. Napp)

 

Recycelter Schulprojektor

Schulprojektor mit Blende, um 1900/1920, recycelt und mit Eigenbauteilen (Nachkriegszeit?) wieder betriebsfähig gemacht. Trafo von Eumig. Ohne Leuchteinrichtung gekauft, mit modernem Leuchtmittel betriebsfähig.

(Eigentum A. Napp)

 

 

Zeiss-Ikon Projektor

 

 

Großdiaprojektor, vermutlich aus den 1930er Jahren im praktischen Koffer. Der Projektor konnte bedient werden, ohne ausgepackt zu werden. Es mussten nur beide Klappen vorn und unten sowie der Deckel geöffnet werden. Das noch originale Stromkabel befindet sich fest installiert mit Stecker am Gerät und musste mit einem zweiten externen Kabel verbunden werden. Bei diesem Gerät fehlt leider die Einschubmöglichkeit für die im Decken eingespannten hölzernen Wechselrahmen.

(Eigentum: A. Napp)

Ein anderer Bildwerfer im Koffer (aus: F. Paul Liesegang "Einführung in das Wesen und die Wirkungsweise des Stehbildwerfers", Düsseldorf 1936)

 

"Avanti" G 2 von Liesegang

... vermutlich um 1970 (Eigentum Universität Hamburg, im Einsatz bis 2003)

Gebrauchsanleitung (download pdf)

 

Epidiaskope

Triplex

Das gewaltige Müller-Wetzig Epidiaskop der Marke "Triplex" aus Dresden (ca. 1 m Länge und 60 cm Höhe) konnte Dias, Bücher und Postkarten projizieren, mit Zusatzbauteilen auch Bildbänder und Mikroskop-Präparate, Deutschland, 1926.

Ein vollständig erhaltener Triplex mit Originalobjektiv, originalem Schalter und Spiegelaufbau, aus der Volksschule Eichholz (Lübeck) nach der Restaurierung. (Eigentum A. Napp)

Zum Einschieben der Postkarten dienten handliche Rahmen. Diese beiden Exemplare gehören zum Vorgängermodell des obigen Triplex und wurden auf Ebay entdeckt:

Triplex-Werbeblatt (Deutsches Historisches Museum)

Ein Nachfolgemodell des obigen Triplex, der "Triplex-Rekord" wurde sogar mit 3 Lampen ausgerüstet (zwei zur Episkopprojektion) und kostete je nach Ausführung um die 700 RM! Hier ein historisches Foto - ein noch existierendes Gerät wurde bisher nicht entdeckt. Man beachte den zweiten "Schornstein" hinten und den zweiten Schalter vorn:

 

Epidiaskope von Liesegang

"Avanti"

Ein "Avanti" von Liesegang mit Bildbandvorsatz im Depot des Filmmuseums Düsseldorf (Eigentum Filmmuseum)

"Janulus"

Janulus Projektor

"Janulus" - Epidiaskop aus den 1960er Jahren. Mit dem Hebel rechts wurde die Buchwippe betätigt.

(Eigentum Universität Hamburg)

"Megatrajanus"

Mit Meganast-Objektiv von fast 17 cm Durchmesser. An der Seite das Kühlgebläse. Das Gerät in dieser Ausstattung kostete fast 4000 DM. Großdiaobjektiv und Episkopschlitten fehlen bei diesem Exemplar (Eigentum Universität Hamburg)

Dieser vollständige und betriebsbereite "Mega-Trajanus" steht im Filmmuseum Düsseldorf im Depot.

Rechts: Rückseite mit Schaltern

(Eigentum Filmmuseum)

Liesegang-Prospekt mit Vorstellung von "Janulus" und "Megatrajanus" (download pdf)

 

EPISKOPE

Reine Episkope wurden nur zur Projektion von Büchern und anderen Vorlagen benutzt.

Das innovative runde "Globoscop" von Liesegang, 1930er Jahre (?) im Depot des Filmmuseums Düsseldorf.

(Eigentum Filmmuseum)

Leitz "Vz 2" Episkop

Gefertigt zwischen 1959 und 1971 (Eigentum Universität Hamburg )

 

Auch für den Privatgebrauch gab es Episkope, wie hier das Vista-Rama aus Italien:

 

Kleinbild- und Bildbandprojektoren der Dreissiger und Vierziger Jahre

"Diafant 0" von Liesegang

Diafant 0 Liesegang Diafant 0 Liesegang

Der vermutlich erste Kleinbilddia-Projektor, wurde ab 1931 produziert. Dieses Gerät hat die Produktionsnummer C 5039.

(Eigentum A. Napp)

Leitz "Hektor" VIIIs

Leitz Hektor VIII

Der Projektor wurde von 1937-1951 gefertigt. An der Seite befindet sich - mit dem Schriftzug - die Leseleuchte

(Eigentum A. Napp)

Originalprospekt

 

 

"Filmoli"-Dia- und Bildbandprojektor

Filmoli-Projektor

Filmosto "Bube" 150

... mit Widerstand und Amperemeter an der Seite des Geräts. Klappe links: Leselampe, 1930er Jahre

(Eigentum A. Napp)

Der aparte achteckige Filmosto "Bube" 150, Ende 30er Jahre (Stromzufuhr modern). (Eigentum A. Napp)

Den "Bube" gab es in mehreren Ausführungen, die sich durch die Objektive und die Stärke der Lampen unterschieden. Zusatzteile wie Diabühne konnten extra gekauft werden.

Gebrauchsanweisung Bube 150 und Bube 250:

..

 

Filmosto Verbundbildwerfer VB 250

1934 kam dieser Projektor von Filmosto auf den Markt, der sowohl Bildbänder als auch mit einem seitlich anzubringenden zweiten Objektiv Großdias projizieren konnte. Ein Hebel an der Seite links erlaubte die Umschaltung zwischen Dia und Bildband. Dafür wurde einfach das Lampensystem (Spiegel-Lampe-Kondensor) gedreht: entweder nach vorn oder zur Seite! Vermutlich in den 1950er Jahren wurde ein Adapter für Kleinbilddias selbst gefertigt und angebracht (vorn links liegend). Der Trafo links diente der Anpassung der Stromleistung. Im Inneren dieses Hochleistungsgeräts befindet sich eine 500-Watt-Lampe von Philips. An diesem Projektor fehlt die Schraube zum Anheben der Glasplatten der Bildbandführung. Diese beiden Bilder aus dem Originalprospekt zeigen die komplette Apparatur, einmal für Bildband, und einmal für Kleinbilddia:

Youtube-Video, dass den Verbundprojektor und seinen Vorfahren von Filmdienst zeigt

(Eigentum A. Napp)

 

Filmosto Colorbox

Diaeinwurf von oben und Auswurf durch den Schieber seitlich.

Diatransporteinrichtung innen. Bei der Vorführung wurde das Dia oben eingesteckt, der Schieber einmal nach innen brachte es vor die Linse, nächste Betätigung des Schiebers beförderte das Dia seitlich raus.

 

Eine "Colorbox" von Filmosto, aus dem Jahr 1939. Kabel in den 1950er/60er Jahren modernisiert. Der seitliche Diaschieber wurde zum Transport einfach angeklappt. (oben Schieber von innen des Geräts)

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Vorstellung und Gebrauchsanleitung aus dem Prospekt "Der Farbenfilm und Filmosto"

 

"Picturol" Tripurpose DD

Tripurpose Projector Model DD von Picturol (USA), für Bildbänder und Kleinbilddias. Objektiv und unterer Bildbandspule fehlen.

(Eigentum A. Napp)

 

Kodaslide 2A von Kodak

Der kleine, aber lichtstarke Profiprojektor ist fest auf seinem Koffer montiert, in dem sich gleichzeitig zwei Dia-Aufbewahrungsboxen befinden. Der Projektor konnte mit verschiedenen Koffern bestellt werden. Zum Transport wurde das Objektiv abgenommen und auf die oben links im Bild zu sehende Halterung gesteckt. Das Ende der 1940er Jahre entwickelte Modell kostete damals etwa 50 $ (ohne Koffer)

(Eigentum A. Napp)

 

Projektor "Mk.1" der englischen Firma Savage&Parsons, vertrieben vom Bildbandverlag Common Grounds

 

Vermutlich 1940er Jahre; Stromkabel abgeschnitten.

Das Bildband wurde in die obere Kapsel eingelegt und durch drehen des silbernen Knopfs rechts nach unten transportiert in die zweite Spule. Kleinbilddias konnten ebenso projiziert werden.

(Eigentum A. Napp)

 

Bildbandprojektor der Firma "Hunter"

...aus Großbritannien, um 1950

(Eigentum: A. Napp)

Bajka-Bildbandprojektor

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... aus Polen, 1950er Jahre. Den Projektor gab es in mehreren Farben. Es handelte sich aber stets um die Bakelitfassung, die jeweils anders lackiert wurde. (Die unten stehenden Bilder von Ebay). Die Firma exportierte offenbar auch ins westeuropäische Ausland, insbesondere in die Niederlande.

Zum Einlegen des Bildbandes wurde der Projektor geöffnet, dann wieder geschlosssen und das Bildband mit dem Rad an der Seite weiter transportiert.

(Eigentum A. Napp)

Ein Selbstbauprojektor?

...vielleicht aus Schrottteilen nach dem 2. Weltkrieg zusammen gebaut? Möglicherweise aber auch ein Bildbandprojektor ähnlich dem Bajka. In diesem Fall fehlt auf jeden Fall die Dia/Bildbandbühne im Inneren des Geräts.

(Eigentum A. Napp)

 

In den 50er Jahren wetteiferten dutzende von Firmen um das platzsparendste, effektivste und originellste Design, das zudem noch preislich erschwinglich sein sollte. Die Schnörkel der ersten "Laterna Magica" wichen funktionellem Industriedesign, das zu einem Spiegel der jeweiligen Epoche wurde. Häufig wurden Kameras und Projektoren zusammen beworben.

Kleinbild-Projektoren der Fünfziger Jahre

"Filius 1"

Filius-1-Projektor

Kugelprojektor von Zeiss Jena

"Opticus"

Agfa-Opticus

 

Gebrauchsanleitung (download pdf):

... konnte Dias und Diarollfilme zeigen, dieses Exemplar wurde 1957 gefertigt

(Eigentum: A. Napp)

Er projiziert scharf - lediglich das Handy hat auf den Projektor fokussiert.

(Eigentum: A. Napp)

Der goldglänzende "Agfa-Opticus" hat einen vertikalem Diaschacht. An der Seite ein Hebel zum Umschalten zwischen dünnem pappgerahmten Dia und dickem Glas/Plastedia

(Eigentum A. Napp)

 

Kugelprojektor von Zeiss Jena

Gefertigt ab 1959. (Eigentum A. Napp)

Gebrauchsanleitung (download pdf):

 

"Fafix"-Klappprojektor der Firma Zett

"Paximat"

 

Der Projektor hat die Größe eines Taschenbuchs (auch die Füße sind einklappbar), inklusive Aufbewahrunsfächern für die Dias, 1952

(Eigentum A. Napp)

Der "Paximat" von Braun besitzt manuelle Magazinzufuhr (Rädchen an der Seite) und einen abnehmbaren Lüfter (Kuppel). Die aparte kleine "Moschee" steht auf dem originalen Koffer.

(Eigentum A. Napp)

 

"Mikrolux"-Bildbandprojektor

... der Firma Mikrolux in Dresden, zweite Hälfte 1950er Jahre, mit Trafo und originalem Leuchtmittel. Links ein Bildband in der typischen Dose. Mikrolux war berühmt für seine mit Teddy- und Mäckifiguren gestalteten Kinderbänder. Hier ein Beispiel.

(Eigentum A. Napp)

 

Filmosto "Jubilar"

 

Der "Jubilar" vom (unterdessen) VEB Filmosto, Dresden, ca. 1951-1956 mit Wechselobjektiv und Entlüftungsschacht, der bei der Projektion ausgefahren werden musste.

(Eigentum A. Napp)

Gebrauchsanleitung (pdf)

 

Prado 250

Prado 250 von Leitz

(Eigentum A. Napp)

Der Projektor war mit Bildband - sowie Kleinbilddias zu bestücken und wurde in der grauen Lackierung und mit dem geschwungenen Fuss und Stangenvorsatz von 1954 bis ca 58 hergestellt. Sehen Sie hier weitere Modelle und Zusatzgeräte.

Gebrauchsanleitung (pdf)

 

 

 

"Argus" 200

Ein sehr mitgenommener "Argus 200" (USA). Der Projektor wurde von 1949-1957 produziert. Dieser hier ist fest auf seinem Kofferunterteil montiert, der die Lüftung enthält.

Eine Besonderheit ist der schwenkbare runde Dia"schieber". Der Argus 200 konnte auch mit einer Bildbandbühne geliefert werden.

(Eigentum A. Napp)

 

"Fanti" 300

Der Nachfolger des oben gezeigten Diafant 0 der Firma Liesegang in Düsseldorf mit Liesegang-Objektiv. Der Projektor wurde ab 1956 produziert und konnte mit einem automatischen Diawechsler aufgerüstet werden.

(Eigentum A. Napp)

 

"Neo-Diafant"

Zwei "Neo-Diafant"-Projektoren mit großen untergebautem Lüftungsgebläse für den Profibetrieb. Der vordere mit Bildbandbühne. Beide stehen im Depot des Filmmuseums Düsseldorf (Eigentum Filmmuseum)

 

"Minox" 3001

 

Der Miniprojektor von Minox war zur Projektion von 3x3 cm Minidias gedacht, die mit der bekannten Minox-Kamera fotografiert worden waren. Eines dieser Dias ist hier in den Wechsler eingeschoben.

Das Gerät wurde von 1950-1959 produziert

(Eigentum A. Napp)

 

Kleinbild-Projektoren der Sechziger Jahre

"Perkeo" von Voigtländer bzw. Zett

"Paximat N12"

halbautomatischer Projektor, gefertigt ab 1961 mit Originalkoffer. Die rote Taste diente der Schärferegulierung des Objektivs.

(Eigentum A. Napp)

von Braun mit Originalkoffer, um 1960.

(Eigentum A. Napp)

 

"Argus" 300

Ein "Argus 300" Modell 38 (USA), um 1960. Der Projektor, der eine automatische Projektion vom Diamagazin gestattete, kostete umgerechnet so viel wie heute ein guter Beamer.

Gebrauchsanleitung (pdf):

 

"Aspectar 150 "

Aspectar 150

 

"Filius" 4

Filius 4

VEB Pentacon. Design von dem Studenten Manfred Claus an der Berliner Kunsthochschule 1957.

Gefertigt mit minimalen Änderungen von 1961-1984. Mehr

(Eigentum A. Napp)

Werbung für den Aspectar:

 

Quadratisch-Praktisch-Gut: mit seinem kantigen Design wagt dieser Projektor den Sprung in die 70er Jahre. "Filius 4", VEB Pentacon Dresden. Design entworfen von dem Studenten Friedrich Jacob an der Berliner Kunsthochschule 1961.

Originalpreis 140 M - um 1965-1970

(Eigentum A. Napp)

Werbung für den Filius 4:

 

"Mali"

 

Ein Projektor der Firma Heinz Malinski, Leipzig, erste Hälfte 1960er Jahre, mit schwenkbarer Diahalterung und Originalkoffer.

(Eigentum A. Napp)

 

 

"Aspectar N-24"

Von VEB Pentacon (DDR), gefertigt zwischen 1962 bis ca. 1980, mit Bildband- und Diavorführeinrichtung, diversen Masken und einer originalen Halogenlampe für damals über 40 DDR-Mark. (Eigentum A. Napp) Als Zubehör gab es einen Magazin-Diawechsler (Hand- oder Fernbedienung), den Koffer und andere Objektive.

Bedienungsanleitung:

 

Die DDR-Firma VEB Pentacon (Nachfolger des traditionsreichen "Filmsoto"), Dresden, entwickelte für seine Projektoren einen automatischen Magazin-Diawechsler, der ab den 1960er Jahren bis in die 1980er Jahre in alle Projektoren der Baureihe Aspectar und H 50 passte.

Anleitung zum Einsatz des Diawechslers in einem Aspectar 150 A (1970er Jahre) und H 50 (1987), PDF-Download:

 

"Hobby"

Projektor "Hobby" vom VEB Feinmess, Dresden (DDR), produziert Anfang der 1960er Jahre, mit seinem Koffer. Er verfügt über eine Dia- und Bildbandbühne. Dieses Gerät wurde 1963 gekauft und kostete 182 Mark.

(Eigentum: A. Napp)

Betriebsanleitung (Pdf-Download):

 

Amerikanischer Groß- und Kleindia-Kombiprojektor der Firma Buhl (Eigentum Universität Hamburg )

 

 

Kleinbild-Projektoren der Siebziger Jahre

Leitz "Pradovit Color" 250

Leitz "Prado Universal"

...hergestellt 1967-77, ursprüngl. mit Fernbedienung (fehlt)

(Eigentum Uni HH)

Innenansicht mit dem großen Ventilator.

Dieser Prado Universal wurde 1974 gekauft.

(Eigentum Uni HH)

 

"Sputnik"

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Ein klappbarer Projektor aus der UdSSR für Dias und Bildbänder, um 1970 bis in die 1980er Jahre produziert.

Eigentum A. Napp

Bedienungsanleitung (Pdf-Download):

 

"Etude" 2c

Ebenfalls aus der UdSSR. Zusammengeklappt lediglich 14 cm lang!

(Leihgabe UniHH A. Mentz)

 

"Aspectomat" J 24 B

Der Aspectomat J 24 B (DDR) wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1972 vorgestellt. Er besaß eine Fernbedienung am Kabel und konnte sowohl Dias aus einem Magazin, als auch Bildbänder automatisch projizieren. Hierfür wurde die "Automatische Bildbandführung mit Kassette" angeschlossen. Das Gerät wurde in zahlreiche Ostblockländer exportiert.

Bedienungsanleitung (download pdf)

Bedienungsanleitung für die automatische Bildbandführung (download pfd)

Ersttagesbrief mit der "Aspectomat"-Briefmarke

(Eigentum A. Napp)

 

Kleinbild-Projektoren der Achtziger und neunziger Jahre

"Diafant 250"

Diafant 250

"Pouva Magica"

Pouva Magica

Von Liesegang, im Einsatz bis Mitte der 90er Jahre

(Eigentum Uni HH)

Im Stil der alten Laterna Magicas, von der Firma Karl Pouva, Freital (DDR), zur Projektion von Roll-filmen, insbesondere Märchen. Im Wesentlichen unverändert blieb das Aussehen von 1950er bis in die 80er Jahre. Dieses Exemplar stammt von 1988. Daneben liegt ein Rollfilm der Marke "Drei-Ring-Bildschau" aus den 50ern.

(Eigentum A. Napp)

1. Seite der Bedienungsleitung

 

"Pentacon H 50"

Die letzte Entwicklung von VEB Pentacon, Dresden, rechts mit automatischem Diawechsler und Fernbedienung. Gerät gekauft 1987, Wechsler aus den 1970er Jahren.

(Eigentum A. Napp)

Bedienungsanleitung:

 

 

"Revue 2100"

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...von Quelle, 1980er Jahre. Zu bestücken mit einem horizontalen oder wahlweise Karussellmagazin.

(Eigentum A. Napp)

 

"Novamat" AFI 150-M

oben: geschlossener Zustand; Fernbedienung vorn links eingeschoben. rechts: geöffneter Zustand mit Blick auf den Monitor zum Betrachten der Dias.

Blick von vorn auf Objektiv und Monitorrückseite

Geöffneter Diaschacht

Von der Firma Braun. Monitor mit Infrarotfernbedienung. Der vorn vor dem Objektiv ausklappbare Spiegel erlaubte eine Benutzung als Diabetrachter: das Dia wurde auf den eingebauten Bildschirm gespiegelt und von der Rückseite her betrachtet. War der Spiegel eingeklappt, konnte das Gerät als normaler Diaprojektor genutzt werden. Er konnte mit allen gängigen Magazinen bestückt werden. Hier ist ein Universalmagazin eingeschoben.

Damaliger Kaufpreis: 299,- Euro

(Eigentum: A. Napp)

 

Die Krone der Schöpfung: Diaprojektionstechnik aus den 2000er Jahren

Leica "Pradovit IR"

Leica "Pradovit P 600 IR"

Pradovit IR 600

...mit Infrarotfernbedienung, Magazinzufuhr und möglicher Doppelschaltung, ab 2003. Oben auf dem Gerät der Connector für die Fernbedienung; Fernbedienung links neben dem Gerät. Das modernste Gerät am Kunstgeschichtlichen Seminar.

Damaliger Kaufpreis: 780,- Euro

(Eigentum Uni HH)

Der P 600 IR wurde von 1995 bis 2006 gefertigt und war der Standardprojektor am Kunstgeschichtlichen Seminar der Uni Hamburg. Je zwei Projektoren waren zur Doppelprojektion zusammen geschaltet.

(Eigentum Uni HH)

Paximat Multimag AF-5025 Paximat Multimag AF 5025-Fernbedienung

"Paximat Multimag AF 5025" von Braun erlaubte den Einsatz verschiedener Magazine. Über einen kleinen Hebel erfolgte die Umstellung. Außerdem gab es einen Einzeldiaschieber, der über den grünen Knopf auf dem Gerät ausgeschoben wurde. Die Fernbedienung klemmte an der Seite und konnte heraus genommen werden. Die zum Transport des Gerätes über dem Magazinschacht zu legende Abdeckung fehlt bei diesem Exemplar. Der Transportgriff ist jetzt nach unten geklappt.

(Eigentum Uni HH)

 

"Paximat Multimag" SC 668

von Braun mit Computersteuerung und Infrarotfernbedienung und Zeitschaltuhr.

Damaliger Kaufpreis: 300-400,- Euro, im Jahr 2015 noch im regulären Angebot für rund 600 Euro

Stereoprojektoren

Die Stereoprojektoren waren der Vorläufer des 3-D-Kinos. Es gab neben den Projektoren auch einfache Stereo-Guckies. Spezielle Kameras bzw. aufgerüstete Kameras ermöglichten auch dem Privatmann, Bilder für das heimische Stereoskop herzustellen. Die amerikanische Firma Viewmaster patentierte ihre Bildräder 1939, produzierte zunächst Landschaftsserien, spezialisierte sich später aber auf Film-Tie-Ins, Comics und Kinderprogramme. Die Produktion wurde bis in die 2000er Jahre fortgesetzt.

 

 

Schaut er mich an? Stereoprojektor "Vivid 116" von TDC, USA, 50er Jahre

(Gesehen auf Ebay)

Wie aus dem Armeezubehör wirkt dieser Polamatic-Stereoprojektor, USA

(Gesehen auf Ebay)

"FED" aus der Sowjetunion. Produziert von den 60ern bis in die 90er!

(Gesehen auf Ebay)

Mehr dazu auf dieser Seite

Werbung von 1974 für das amerikanische "Viewmaster"-System: Gucki, Projektor und Diascheiben. Einige Projektoren waren überdies mit Ton ausgestattet:

 

Man konnte sich sogar Viewmaster-Bilder selbst herstellen, mit dieser Spezial-Stereo-kamera (gesehen auf ebay)

 

Literatur und Webseiten

Projektoren und Diazubehör im Industrie- und Filmmuseum Wolfen

Projektoren und Zubehör von Zeiss (auch Gebrauchsanleitungen und Bilder von der Herstellung)

Virtuelles Laterna-Museum aus den Niederlanden mit zahlreichen Geräten und Dias und mehr!

L. J. Marcy: The Sciopticon Manual, 1877

G. Brunel: Les agrandissements et les projections, 1899 (genaue Beschreibungen und Abbildungen zu diversen Projektoren und Projektions-Knowhow um die letzte Jahrhundertwende!)

Hassack, Karl, Rosenberg, Karl: Die Projektionsapparate. Laternbilder und Projektionsversuche in ihren Verwendungen im Unterrichte, Wien und Leipzig 1907 (Erklärungen der Herstellungsmethoden und diverser Projektionsmöglichkeiten, besonders zum Einsatz im naturwissenschaftlichen Unterricht, zahlreiche Illustrationen).

Liesegang, Paul Eduard: Die Projectionskunst für Schulen, Familien und öffentliche Veranstaltungen, nebst einer Anleitung zum Malen auf Glas, 10. Auflage, Düsseldorf 1896. (Hier erfahren Sie, wieviel Feingefühl für die Bedienung der diversen Projektoren nötig war!)